Jetzt gilt: Daumen drücken – Landkreis bewirbt sich um 1,5 Millionen Euro Kultur-Fördermittel

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Vorstellung der Ergebnisse von Fragebogenaktion und Workshops über die kulturelle Zukunft des Landkreises in Dettinger Brennscheuer       

„Kultur ist eine wichtige Stütze der Demokratie“, betonte Landrat Dr. Ulrich Fiedler am Dienstagabend in der Dettinger Brennscheuer Straßer. Knapp 20 Personen waren zu der Livestream-Veranstaltung gekommen, um die Ergebnisse einer Fragebogenaktion (mit knapp 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern) und von vier Workshops (40 Teilnehmende) zu erfahren, die alle eins im Sinn hatten – die Kultur im Landkreis zu fördern.

Der Landkreis Fördermittel und alle Beteiligten hoffen nun, Mittel von einem Bundesprogramm namens „Aller.Land“ abzuschöpfen. Sollte die hiesige Region bedacht werden, könnte die Weiterentwicklung der Kulturarbeit (vor allem im ländlichen Raum) mit einer Summe von 1,5 Millionen Euro im Zeitraum zwischen 2025 und 2030 massiv unterstützt werden.

Aber: Der Reutlinger Landkreis steht dabei in Konkurrenz zu bundesweit 96 weiteren Regionen, die sich ebenfalls bewerben. „In Bayern, Baden-Württemberg und im Saarland werden insgesamt sieben Regionen gefördert“, erläuterte Kreisarchivar Dr. Marco Birn am Dienstagabend.

Insgesamt 30mal werde die Fördersumme vergeben. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir nicht bedacht werden“, so Fiedler augenzwinkernd. Die Reutlinger Bewerbung für die Fördersumme erfolgt nun mit einem Konzept, bei dem sechs Ziele entwickelt wurden: Die Ergebnisse der Überlegungen wurden am Dienstagabend auf einem Würfel, dem Creator-Cube, vorgestellt.

Getan haben dies Antje Kochendörfer als Kultur-Regionalmanagerin, Projektbegleiter Bastian Bender und als wissenschaftliche Begleitung Dr. Karin Bürkert von der Uni Tübingen. Welche Projekte mit den Fördermitteln für die Jahre 2025 bis 2030 nun tatsächlich unterstützt werden sollen? Auf einer der sechs Würfelseiten fand sich das „Kultspace“ in Münsingen, das ja bereits besteht und laut Kochendörfer „einen niederschwelligen Zugang zu Kunst- und Kulturangeboten ermöglicht“.

Auf einer weiteren Würfelseite stand „Kultour“ – ein mobiles Angebot, mit dem Kultur zu den Menschen kommen kann. Mit einer mobilen Bühne auf Marktplätzen etwa. Möglich sei aber auch ein Busshuttle, mit dem Menschen zur Kultur nach Reutlingen gebracht werden. „Beides ist denkbar.“

Dritte Würfelseite: „Kultur digital“ – auf der Homepage www.kultur-machen.de soll eine Plattform weiterentwickelt werden, auf der Informationen über kulturelle Angebote und Akteure zu finden sind. Der Würfel füllte sich am Dienstagabend langsam, auf einer weiteren Seite stand „Kultur-Café“ – damit könnte ein Begegnungs- und/oder Erzählcafé entstehen. „Das muss aber keinen festen Standort haben“, so Antje Kochendörfer.

Würfelseite Nummer 5: Mit „Kult-Event“ sollen Festivals oder Open-Air-Konzerte gefördert werden, die spartenübergreifend Künstlerinnen und Künstler zusammenbringen. „Da könnten Veranstaltungen mit Netzwerkcharakter durchgeführt werden“, sagte die Kulturmanagerin.

Das sechste, aber beileibe nicht letzte Ziel auf dem Würfel lautete „Gedenkkultur“. Grafeneck wäre als Schnittstelle ein bestens geeigneter Ort, um Gedenken, Geschichte, Demokratie-Stärkung und Kunst in jeglicher Form zusammenzubringen, erläuterte Karin Bürkert. Es gehe darum, „sich kreativ mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen“.

Voraussetzung für die (finanzielle) Förderung all dieser Ziele sei allerdings, dass der Landkreis Reutlingen einer der Profiteure dieses Förderprogramms „Aller.Land“ wird. Am 25 Januar komme die Jury des Bundesprogramms in den Landkreis, um sich über die Bewerbung genauer zu informieren. Sollten die 1,5 Millionen Euro tatsächlich fließen, müssten laut Marco Birn noch viele Detailfragen geklärt werden. Nun heiße es allerdings erstmal: Daumen drücken.

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