Hamburg. Im November? Keine gute Idee?
Mit dem Zug durch Deutschland geglitten, in Frankfurt war – wie fast überall – Nebel. Igitt.
In HH-Schnelsen, am Rand von Klabautermannweg und Königskinderweg,
in der kleinen Kirche,
im Christoforum,
wartete Kultur pur auf uns. Das zweite Literaturfestival stand an.
Der aus Reutlingen stammende Schriftsteller Alexander Häusser und seine Frau Christine waren die Hauptorganisatoren, sie hatten uns eingeladen.
Wir waren gefragt worden, ob wir helfen könnten. Bei der Bewirtung, in der Küche oder
an der Theke zusammen mit Kay und Kai. Das gefiel mir gut.
Erster Abend am Mittwoch: Der Karpfenteich – mit Musik von
Lenny und Niko (Häussers Söhne) und Till, ergänzt durch einige lesende Literatinnen und Literaten
wie etwa Günther Butkus, Alex Verleger vom Pendragon-Verlag aus Bielefeld.
Tagsüber hatten Bine und ich etwas Zeit, um die diesige Umgebung von
Schnelsen zu erkunden,
Immer wieder Hingucker: Die Mülleimer
in der Region.
Zweiter Festival-Abend: Die Schauspieler und Musiker
Stephan Möller-Titel (rechts) und Jochen Klüßendorf traten auf.
Sie lasen Texte über die Elbe, über große Flüsse und Ströme. Berauschend, genauso wie ihre Musik.
Alex und meine Stimme hatten in der Zwischenzeit (erkältungsbedingt) tiefste Tiefen erreicht.
Dritter Abend: Die Bestseller-Autorin Mariana Leky kam.
Obwohl sie dieses Jahr keine Lesungen macht, hatte Alex es geschafft,
sie nach Schnelsen zu holen. Im Gespräch berichtete sie auch über die Magie in ihren Büchern.
Fast alle der rund 170 Gäste im rappelvollen Christoforum wollten ein gekauftes Buch signieren lassen.
Vierter Abend, 18 Uhr: Ein Hiphop-Duo brachte den Schnelsenern das Rappen bei, ebenso wie eine gerade mal 14jährige Syrierin, die erst seit wenigen Jahren dort ist.
Wir hielten uns nur mit Hustensaft und Kamillentee auf den Füßen.
19 Uhr: Der ebenfalls in Bielefeld lebende Wortakrobat Hellmuth Opitz las berührende, einfach schöne Liebesgedichte.
Mit dabei an diesem Abend auch die Band Lunasonic, die das Publikum zu wahren Begeisterungsstürmen wirbelte.
Letzter Festival-Tag, Sonntag, 10. November 2024, Abschlussgottesdienst,
mit Pastor Hago Michaelis (von rechts), Pastorin Annkatrin Kolbe und einer Predigt von Stephan Möller-Titel,
der ja am Donnerstagabend schon aufgetreten war.
Anstatt Schlechtes über andere Menschen zu denken, plädierte er für KPU – für „Konsequent Positive Unterstellung“.
Denn: Jeder Mensch sei selbst verantwortlich für seine Sichtweise auf die Welt.
Musikalisch umrahmt wurde das Ganze von den fantastischen Stimmen von Esther Jung und Lukas Kowalski.
Und das war’s dann auch. Vom Gottesdienst direkt zum Hamburger Hbf,
von dort mit dem ICE nach Stuttgart. Nur 16 Minuten Verspätung. Wahnsinn.
Wahnsinn auch dieses Festival für uns beide.
Mit vielen lieben Menschen, die wir kennenlernen durften.
Gerade in diesen Tagen während und nach der Wahl von Trump und dem Platzen der Ampel – eine wahre Wohltat.
Nächstes Jahr wieder Schnelsen Literatur-Festival? Hoffentlich. 😊 Kommen und Gehen.