Kunstflieger mit ihren knatternden Kisten – Schöne Fotos vom Modellflugplatzfest bei Upfingen

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Fliegerfest und Freundschaftsfliegen am vergangenen Wochenende beim Modellflugverein St. Johann auf dem Fluggelände bei Upfingen

Einen herrlichen Ausblick haben die Modellflieger von St. Johann auf ihrem Fluggelände bei Upfingen: „Wir sehen hier bis nach Münsingen und in der anderen Richtung bis Altbach im Neckartal“, sagte Tobias Scheiber als Vorsitzender des Modellflugvereins (MFV) St. Johann am gestrigen Sonntag bei herrlichem Wetter.

Am vergangenen Wochenende hatten die eingeladenen Mitglieder befreundeter Modellflugvereine wie auch die anwesenden Zuschauerinnen und Zuschauer ihre Blicke aber zumeist auf die fliegenden Modelle am Himmel gerichtet, die von den Piloten vom Boden aus gesteuert wurden.

Mitglieder von rund zehn Vereinen aus der Umgebung von etwa 50 Kilometer Entfernung waren am Samstag und Sonntag auf die Anhöhe bei Upfingen gekommen. Natürlich wollten sie die Freundinnen und Freunde mit ihren zumeist knatternden Kisten fliegen sehen – ein wesentlicher weiterer Punkt des Zusammenkommens war allerdings zudem der Austausch zwischen den Fachleuten mit dem besonderen Hobby. Viele Fachgespräche wurden dort geführt, oft ging es um den richtigen Antrieb, um Leistungsstärke, Spannweite und viel mehr der kleinen Flieger – die oftmals so klein gar nicht sind. Sicherlich zu klein, um selbst als Pilot einzusteigen, aber doch mit einer Spannweite von manchmal über drei Meter.

Was die Faszination dieses Hobbys ausmacht? „Die Modelle sind ja oft eine Originalabbildung von tatsächlich existierenden Flugzeugen, nur in klein“, sagte Tobias Scheiber. Modellflieger seien oft selbst Konstrukteure, Mechaniker und Pilot, alles in einer Person. „Es geht also auch um die Technik hinter den Modellen“, so Scheiber.

Wenn jemand drei Jahre lang an solch einem Modell konstruiere, bastle, fertige, ganz viel Zeit einbringe und dann komme der große Moment, der erste Flug und das Modell hebe nicht vom Boden ab, weigere sich, zu fliegen – „in solchen Momenten habe ich schon Männer weinen sehen, weil sie so viel Herzblut und Liebe in dieses Modell gesteckt haben“, erläuterte der Vereinsvorsitzende.

In allen Modellflugvereinen gebe es große Unterschiede zwischen den Mitgliedern, so auch in St. Johann: „Manche haben Modelle die kosten 150 Euro, andere investieren bis zu 20.000 Euro.“ Das Freundschaftsfliegen am vergangenen Wochenende war im Übrigen kein Wettbewerb – dazu wäre der Aufwand noch viel größer gewesen. Doch auch das Freundschaftsfliegen war nicht ganz ohne: „Wir haben hier oben ja keinerlei Infrastruktur“, so Scheiber. Strom, Wasser, Gasgrill, Sitzgelegenheiten, Tische – alles musste herbeigeschafft werden.

Was die Gäste am Wochenende dann zu sehen bekamen, war oftmals von viel Können und großer Kunstfertigkeit gekennzeichnet. Loopings mit den Modellfliegern in atemberaubender Höhe, den Flieger um die eigene Achse wirbeln lassen, in der Luft stillstehen, im Steilflug nach unten jagen, kurz vor dem Boden dann doch noch die Kurve kriegen – all das will und muss gekonnt sein.

Bestaunen konnte das Publikum an beiden Veranstaltungstagen Segelflieger, starke Zugmaschinen, Hubschrauber, Kunstflieger und sogar Raketen. Letztere konnten Kinder unter Anleitung am Wochenende basteln, steigen lassen und dann sehen, wie ein Fallschirm oben herausfiel. Ein weiteres Highlight war am Samstagabend eine Nachtflugshow: Dabei handelte es sich um kein leichtes Unterfangen, viel Vorsicht musste mit im Spiel sein.

„Die beiden Bäume am Rand des Flugfeldes mussten beleuchtet werden, sonst hätte es ganz schnell gerappelt“, berichtete Tobias Scheiber. Die Flugzeugmodelle selbst waren an den Tragflächen mit LED-Leuchten bestückt, so dass am Himmel ein herrliches Schauspiel zu bestaunen war. Ergänzt wurde das Schauspiel zudem mit einem Feuerwerk und einer Lasershow. Wer all das verpasst hat, der muss nun nicht unendlich traurig sein – im kommenden Jahr ist beim Modellflugverein St. Johann erneut solch ein Freundschaftsfliegen mit vielen Höhepunkten geplant, wie der Vereinsvorsitzende versprach.

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